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Die dritte schwäbische Krankheit

Wer kennt sie nicht, die drei schwäbischen Krankheiten: Pest, Cholera und von dr' Alb ra. Bov Bjerg ist mit dem Auerhaus, der Coming-of-Age-Geschichte aus der schwäbischen Provinz, ein großer Erfolg gelungen. Nach der Modernisierung der Mutter, weiteren Geschichten aus dem Umfeld des Auerhauses, ist nun ein neues Buch erschienen, das ebenfalls am Albtrauf spielt, die Serpentinen, die sich nun ganz der dritten schwäbischen Krankheit widmet: einer schicksalhaften Verstrickung in Armut und Gewalt.

Die Hauptfigur ist in den Serpentinen nicht nur Opfer eines Nachkriegsvaters, den ökonomische, soziale und psychische Depression in den Selbstmord geführt haben, erst ist auch ein Täter, der sein Schicksal am Sohn ausübt. Und er ist Enkel eines Vaters, der seinen Sohn malträtiert wie der Enkel den Urenkel.

Bjergs Serpentinen sind nicht nur ein Bild für das romantische Landschaftsbild des Albtraufs, dessen alte, steile Straßen die Dörfer unten mit den Dörfern oben verbinden. Sie sind vor allem eine Metapher für das blinde Rasen, die lust- und angstvolle Beschleunigung zur nächsten Kurve, die man haarscharf und quietschend auf zwei Rädern balancierend noch erwischt. Oder auch nicht.

Ein düsteres Buch also, dessen Moral von der Alb auf viele anderen Landschaften übertragbar ist. Bedrückend, aber intensiv in seiner Beschreibung der Ausweglosigkeit. Und gelistet als Empfehlung der SWR-Bestenliste.

Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783546100038
22,00 €inkl. MwSt.

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