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Der Einzige und sein Eigentum

Stirner, Max / Gilbert, Annette / Dworkin, Craig
Erschienen am 01.01.2009
12,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868740059
Sprache: Englisch
Umfang: 464
Format (T/L/B): 15,0 x 10,0 cm

Beschreibung

'Die Entwendung führt die vergangenen kritischen Folgerungen, die zu ehrenwerten Wahrheiten erstarrt sind, d.h. in Lügen verwandelt wurden, wieder der Subversion zu'15, schreibt Guy Debord in Die Gesellschaft des Spektakels. Ganz in diesem Sinne legt Pichler bei seinem ›writing-through‹ latente Bedeutungsnuancen in Stirners Text offen. Er hält sich dabei an die Überzeugung der Situationisten, 'that interventions must always be made within preexisting structures'16. Nur noch die Wörter 'Ich' und 'Mein' stehen lassend, gelingt es ihm, aus Stirners Text, der ursprünglich wohl den Titel 'Ich' tragen sollte17, das herauszuholen, was tief und doch ganz offen in ihm steckt – so klar hat man den Grundimpetus, den Kern der Stirnerschen Philosophie bisher kaum vor Augen geführt bekommen. Dabei tritt Pichler nicht wie Helms als Herausgeber eines gekürzten und bearbeiteten und somit verfälschten Stirner-Textes auf, sondern als Autor eines eigenständigen Textes, dem Stirners Text als Material diente.18 Bei Pichler sind die Prinzipien der Textzensur und -auswahl klar ersichtlich und darüber hinaus markiert – zwar nicht mit Hilfe von Visualisierungen wie Durchstreichungen, Ausstreichungen, schwarzen Balken o.ä., wie es gewöhnlich in aus politischen Gründen zensierten Texten, aber auch häufig in Texten experimenteller Literatur mit ihrer ausgeprägten erasure poetry der Fall ist, etwa in Gerhard Rühms Neue Tageszeitung und Übermaltes Buch, Arno Schmidts Zettel’s Traum, Man Rays Lautgedicht, Marcel Broodthaers Un Coup de Dés (image), Bob Browns Gems: A Censored Anthology. Der Eingriff in den Originaltext und insbesondere das Ausmaß der umfangreichen Streichungen werden aber durch Bei- behaltung des Reclam-Layouts und der originalen Seitenzahl deutlich signalisiert. Vom Ursprungstext wird in großen Teilen das Schriftbild, die Druckfarbe, eliminiert, nicht aber der von ihm einst eingenommene Raum – sowohl im Haupttext insgesamt, der weiter 412 Seiten enthält, als auch auf jeder einzelnen Seite, deren Kolumnentitel und Stege nun weiße, größtenteils leere Flächen rahmen. Ein Nebeneffekt dieser Löschungen ist, dass sowohl das Weiß der Seiten als auch das diskursorganisierende Prinzip einer Buchseite mit Blattrand, Steg, Kolumne und Titel, Pagina, Satzspiegel etc. in ihrer Bedeutung für die Konstitution eines Textes bewusst wahrgenommen werden. Ganz im Sinne Mallarmés, der in Un Coup de Dés als einer der ersten die Bedeutung des Weiß der Buchseite erkannte19, sind daher auch in Pichlers Der Einzige und sein Eigentum das Buchvolumen, das Weiß der Seiten und die Paratexte genauso Bedeutungsträger wie die Schriftzeichen selbst. -- Annette Gilbert

Inhalt

Inhalt Ich hab’ Mein Sach’ auf Nichts gestellt. 3 Erste Abteilung: Der Mensch I. Ein Menschenleben. 9 II. Menschen der alten und neuen Zeit. 15 1. Die Alten. 16 2. Die Neuen. 26 §1. Der Geist. 29 §2. Die Besessenen. 36 §3. Die Hierarchie. 71 3. Die Freien. 106 §1. Der politische Liberalismus. 107 §2. Der soziale Liberalismus. 127 §3. Der humane Liberalismus. 136 Zweite Abteilung: Ich I. Die Eigenheit. 171 II. Der Eigner. 189 1. Meine Macht. 204 2. Mein Verkehr. 231 3. Mein Selbstgenuß. 358 III. Der Einzige. 407 Anhang Ich hab’ Mein Sach’ auf Nichts gestellt. 415 All Things Are Nothing To Me. 419 Nachwort. 423 Afterword. 441 Wie so bettelhaft wenig ist Uns verblieben. 457 How beggarly little is left us. 459 Table of Contents. 463